Schwangeren Frauen ohne Risikofaktoren wird im Herbst/Winter eine Impfung gegen Covid-19 empfohlen, wenn die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt diese im Individualfall als medizinisch indiziert erachtet und die letzte Impfdosis resp. bekannte SARS-CoV-2 Infektion mindestens sechs Monate zurückliegt.
Auf Basis der breiten wissenschaftlichen Evidenz sowie der Einschätzung verschiedener internationaler Expertengruppen wird in diesen Fällen die Covid-19 Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ab dem 2. Trimester empfohlen. Eine Impfung ist auch im ersten Trimester möglich und kann auf Wunsch der Frau erfolgen.
Die verfügbare Evidenz zeigt, dass eine Schwangerschaft auch bei den Omikron-Subvarianten mit einem erhöhten Risiko eines schweren Covid-19-Verlaufes einhergeht und das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen oder einer Frühgeburt infolge einer SARS-CoV-2-Infektion erhöht ist. Dabei zeigen insbesondere ungeimpfte Schwangere und Schwangere mit Komorbiditäten ein erhöhtes Risiko.
Eine Covid-19-Impfung vor oder in der Schwangerschaft schützt die Frau, den Schwangerschaftsverlauf und das ungeborene Kind. Studien zeigen, dass die Antikörper gegen SARS-CoV-2 der geimpften schwangeren Frau auf das ungeborene Kind übertragen werden.
Der Schutz des Neugeborenen durch die Impfung der Mutter ist bei Omikron im Vergleich zu vorangehenden Varianten jedoch stark reduziert. Die wissenschaftliche Evidenz zeigt, dass die Covid-19-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff bei schwangeren Frauen sicher ist. In einer Schweizer Kohortenstudie konnte gezeigt werden, dass die Häufigkeit von unerwünschten Impferscheinungen bei Schwangeren mit der Häufigkeit in der allgemeinen Bevölkerung vergleichbar ist (Favre et al. 2022). Dieselbe Studie zeigt auch, dass das Risiko von Komplikationen während der Schwangerschaft oder beim Neugeborenen durch die Impfung nicht erhöht wird.