Ist aufgrund der Situation in der Ukraine die Einnahme von Jodtabletten notwendig?

Ist aufgrund der Situation in der Ukraine die Einnahme von Jodtabletten notwendig?

Answer

Die Einnahme von Jodtabletten als Schutzmassnahme für die Schweizer Bevölkerung ist vor allem bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk im Inland oder im benachbarten Ausland vorgesehen, wenn dabei radioaktives Jod austritt. Jodtabletten schützen nicht vor allen radioaktiven Elementen, sondern nur vor den schädlichen Auswirkungen des radioaktiven Jods auf die Schilddrüse. Die Einnahme von Jodtabletten ist immer eine Schutzmassnahme, die begleitend zu anderen notwendigen Massnahmen angeordnet wird. Diese anderen Massnahmen wie etwa die Evakuation oder ein geschützter Aufenthalt (in Haus, Keller oder Schutzraum) schützen vor der externen Direktstrahlung der radioaktiven Wolke.

Ob wir in der Schweiz nach einem nuklearen Ereignis im Ausland Jodtabletten einnehmen müssen, ist abhängig von der Art des Ereignisses, dem Ort, dem Umfang und von den Windverhältnissen. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass wir nach einem Unfall in der Ukraine Jodtabletten einnehmen müssen.

Die Nationale Alarmzentrale würde die Einnahme anordnen.

Weitere Informationen zu Jodtabletten:

Welche Massnahmen könnten in der Schweiz bei einem schweren Atomunfall in der Ukraine mit Freisetzung einer radioaktiven Wolke angeordnet werden?

Welche Massnahmen könnten in der Schweiz bei einem schweren Atomunfall in der Ukraine mit Freisetzung einer radioaktiven Wolke angeordnet werden?

Answer

Bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk in der Ukraine oder der Explosion einer Kernwaffe in Europa (Ukraine) wäre die Schweiz durch den Durchzug einer radioaktiven Wolke betroffen. Die wichtigsten Massnahmen wären Konsum-, Ernte- und Weidebeschränkungen sowie massive Nachkontrollen von Lebensmitteln, bevor sie in den Handel kommen. Zum Schutz vor den Auswirkungen der externen Strahlung könnte zudem eine Beschränkung der Aufenthaltszeit im Freien, insbesondere für Schwangere und Kinder empfohlen werden. Es ist hingegen unwahrscheinlich, dass Notfallmassnahmen wie die Evakuierung oder das Aufsuchen von Schutzräumen oder die Einnahme von Jodtabletten angeordnet werden müssten.

Welche gesundheitlichen Auswirkungen wären für die Schweizer Bevölkerung bei einem schweren nuklearen Unfall in der Ukraine mit Freisetzung einer radioaktiven Wolke zu erwarten?

Welche gesundheitlichen Auswirkungen wären für die Schweizer Bevölkerung bei einem schweren nuklearen Unfall in der Ukraine mit Freisetzung einer radioaktiven Wolke zu erwarten?

Answer

Bei einem schweren nuklearen Unfall in der Ukraine sind in der Schweiz keine unmittelbaren Auswirkungen wie Verbrennungen oder akute Strahlensyndrome zu erwarten. Solche Effekte entstehen nur, wenn sich Personen in unmittelbarer Nähe zum Ort der Freisetzung befinden. In grösserer Entfernung muss die Bevölkerung vor den langfristigen Auswirkungen der Strahlung geschützt werden, vor allem vor dem Krebsrisiko.

Wie stark könnte die Bevölkerung von einem schweren nuklearen Unfall mit Freisetzung einer radioaktiven Wolke betroffen sein?

Wie stark könnte die Bevölkerung von einem schweren nuklearen Unfall mit Freisetzung einer radioaktiven Wolke betroffen sein?

Answer

Bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk oder der Explosion einer Kernwaffe könnte die Bevölkerung durch den Durchzug einer radioaktiven Wolke betroffen sein, die aus Gasen und radioaktiven Partikeln besteht, die eine externe Bestrahlung verursachen würden. Je näher sich die Bevölkerung am Ort der Freisetzung befindet, desto grösser ist die Intensität dieser externen Strahlung. Mögliche Schutzmassnahmen bei externer Bestrahlung sind die vorsorgliche Evakuierung oder der geschützte Aufenthalt (in Haus, Keller oder Schutzraum). Mit zunehmender Entfernung vom Freisetzungsort verteilt sich der radioaktive Staub in der Luft und die externe Bestrahlung nimmt ab, so dass diese Schutzmassnahmen nicht mehr erforderlich sind.

Beim Durchzug einer radioaktiven Wolke können radioaktive Staubpartikel und Gase wie radioaktives Jod auch eingeatmet oder geschluckt werden, was zu einer inneren Bestrahlung führt. Im Gegensatz zur externen Bestrahlung bleibt diese auch nach dem Durchzug der Wolke bestehen, da die radioaktiven Elemente im Körper verbleiben.

Beim Durchzug einer radioaktiven Wolke lagern sich ausserdem radioaktive Partikel auf dem Boden ab. Die abgelagerte Menge hängt von den herrschenden Wetterbedingungen, wie etwa den Niederschlägen, ab. Solche Ablagerungen führen ebenfalls zu einer externen Bestrahlung. Ausserdem führt der Verzehr von Lebensmitteln und Wasser, die mit diesen Partikeln kontaminiert sind, zu einer inneren Bestrahlung.