Grundsätzlich sind die mRNA-Impfstoffe gut verträglich. Gemäss aktuellen Daten und den Mitteilungen der Zulassungsinhaberinnen können nach der Impfung jedoch unerwünschte Impferscheinungen (UIE) auftreten. Bei den UIE handelt sich insbesondere um Lokalreaktionen und Allgemeinsymptome, wie dies auch bei anderen Impfungen der Fall sein kann. Die Nebenwirkungen sind in der Regel mild und von kurzer Dauer.
Nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen sind bisher in den Studien und nationalen sowie internationalen Meldesystemen sehr selten schwere oder unerwartete UIE beobachtet worden.
Die häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind Schmerzen an der Einstichstelle (>80 %), Müdigkeit (>60 %) und Kopfschmerzen (>50 %). Gelenkschmerzen und Schüttelfrost (20-60 %) sowie Fieber und Schwellung an der Einstichstelle (ungefähr 10 %) können ebenfalls sehr häufig auftreten. Bei Spikevax® wurde zusätzlich sehr häufig über Übelkeit/Erbrechen (>20 %), Lymphadenopathie (20 %) und Rötung an der Einstichstelle (10 %) berichtet. Alle diese unerwünschten Erscheinungen sind in der Regel leicht bis mittelschwer und von kurzer Dauer. Im Allgemeinen unterschieden sich die lokalen UIE nach Dosis 1 und 2 nicht wesentlich. Systemische UIE können in Abhängigkeit von der Impfdosis, dem verwendeten Impfstoff sowie Alter und Geschlecht der geimpften Personen in der Häufigkeit etwas variieren. Nach einer Auffrischimpfung wurden lokale und systemische UIE in einer ähnlichen Häufigkeit wie nach der 2. Dosis gemeldet. Generell traten bei älteren Personen (> 65 Jahre) und Kindern seltener Nebenwirkungen auf als bei jüngeren Erwachsenen.
Schwerwiegende unerwünschte Impferscheinungen kommen sehr selten vor. Diese werden weltweit durch die nationalen Meldesysteme der zuständigen Arzneimittelbehörden (Swissmedic in der Schweiz) gesammelt, analysiert und publiziert. (Swissmedic).
Nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen wurden sehr seltene Fälle von anaphylaktischen Reaktionen beobachtet. Die Inzidenz betrug in einer Beobachtungsstudie in den USA ca. 1 von 100 000 Geimpften. Bei 71% der Fälle traten diese innert 15 Minuten nach Impfung auf - 81% der betroffenen Personen hatten bereits vorgängig dokumentierte allergische Reaktionen (Daten für Comirnaty®).
Fälle von Myokarditis und Perikarditis wurden sehr selten nach einer Impfung mit den Covid-19 mRNA Impfstoffen berichtet. Die Verläufe waren mehrheitlich mild und die Fälle traten in der Regel innerhalb von 14 Tagen nach der Impfung auf.
Siehe auch die Frage «Gibt es einen Zusammenhang zwischen Covid-19 Impfungen und Myokarditis/Perikarditis?»
In den Zulassungsstudien zeigten die bivalenten mRNA-Impfstoffe ein jeweils ähnliches Nebenwirkungsprofil wie die entsprechenden monovalenten Impfstoffe.
Bei keinem dieser Impfstoffe wurden neue Sicherheitssignale identifiziert. Die Sicherheit der an XBB.1.5 angepassten Impfstoffe wurde aus den Sicherheitsdaten der originalen monovalenten und bivalenten Impfstoffe abgeleitet.
Siehe auch die Frage «Welche UIE sollen gemeldet werden?»